Fußball heute ist mit dem Sport aus den 70er- oder 80er-Jahren kaum mehr zu vergleichen, auch wenn sich am Spiel an sich abgesehen von wenigen Regeländerungen wie der Einführung der Rückpassregel oder der Mitte der 90er-Jahre auf drei pro Spiel erhöhten Zahl der erlaubten Auswechslungen kaum etwas geändert hat.
Natürlich ist Fußball heute zwar auch auf dem Spielfeld schnell geworden, was nicht zuletzt an neuen taktischen System und dem Wander von Mann- zu Raumdeckung liegt, doch die größten Veränderungen sind beim Fußball heute sicherlich abseits des grünen Rasens festzustellen. Gab es noch in den 80er-Jahren in der Sportschau der ARD lediglich die Zusammenfassungen von drei Spielen zu sehen, so ist es beim Fußball heute längst üblich, dass alle Spiele im Pay-TV live und mit diversen Extra-Kameras übertragen werden. Ergänzend dazu kann man im Internet oder auf Info-Kanälen zahlreiche Statistiken etwa zum Ballbesitz oder zur Laufleistung einzelner Spieler abrufen, was beim Fußball heute längst selbstverständlich ist, bei Einführung der Bundesliga zur Saison 1963/64 dagegen aber noch nicht einmal ansatzweise ein Thema war.
Fußball heute ist natürlich auch längst nicht mehr nur die Bundesliga. Stattdessen sind in Deutschland auch die Ligen aus anderen Ländern präsent, wobei natürlich die englische Premier League und die spanische Primera Division mit den Top-Teams FC Barcelona und Real Madrid auf großes Interesse stoßen. Dank des Internets sind Spiele aus anderen Ländern nahezu beliebig zu sehen, auch wenn die Qualität von Live-Streams nicht immer optimal ist.
Fußball heute hat sich allerdings in gewisser Hinsicht auch ein wenig negativ verändert. Mittlerweile ist die Kommerzialisierung schon grenzwertig, wobei in einigen Punkten diese Grenzen schon überschritten scheinen. Lässt man es sich noch eingehen, dass der Stadionname an einen Sponsor verkauft wird, weil der Verein auf die damit verbundenen Millioneneinnahmen angewiesen ist, kann es durchaus nerven, wenn jeder Eckball von einem Sponsor präsentiert wird. Damit muss man sich aber wohl abfinden, zumal der Komfort nicht nur auf dem heimischen Sofa, sondern auch in den Stadien spätestens mit der WM 2006 deutlich gestiegen ist. Obwohl auch beim Fußball heute noch immer einige Fangruppierungen negativ auffallen, ist das Stadionerlebnis in Deutschland anders als in manch anderen Ländern sicher und auch uneingeschränkt auch familientauglich, zumal der Großteil der Vereine spezielle Familienblöcke eingerichtet haben, wo Vater und/oder Mutter mit Sohn bzw. Tochter einen schönen Nachmittag verleben können. Zumindest dann, wenn nicht ständig das Maskottchen winkend den Blick auf das Spielfeld versperrt, was auch eine der negativen Begleiterscheinungen von Fußball heute sein kann und vor allem bei Vätern zumeist nur sehr ungern gesehen wird, wohingegen der Nachwuchs damit durchaus begeistert werden kann.